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Hermelin  
lateinischer Name: Mustela erminea 
englischer Name: Ermine, Stoat 
französischer Name: Hermine 
 
Klasse: Säuger 
Ordnung: Raubtiere 
Familie: Marder 
 
Größe: 17-33cm, max. 350kg 
Lebensraum: Wiesen und Hecken
 
 
 
Der Hermelin ist ein kleiner, langgestreckter Marder mit kurzen Beinen und einem Schwanz mit schwarzer Spitze. Die schwarze Schwanzspitze ist ein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal zum Mauswiesel, bei dem diese Färbung fehlt. Das Winterfell des Hermelins ist weiß, im Sommer ist es auf der Oberseite braun gefärbt, während die Unterseite cremeweiß erscheint. Bei den Populationen im nördlichen Skandinavien haben die Hermeline ganzjährig ein weißes Fell. Hier findet der zweimalige Haarwechsel pro Jahr nicht statt. 

Hermeline sind auf der ganzen Norhalbkugel verbreitet. Sie leben in Waldlichtungen, Heckenlandschaften mit Wiesen und Feldern, manchmal auch in der Nähe menschlicher Siedlungen und auch in den Gebirgen bis über 3000 Höhenmeter. Unterschlupf finden sie in Felsspalten, in hohlen Baumstämmen oder in verlassenen Tierbauten. Das kleine Raubtier ernährt sich von Fleisch. Es klettert und schwimmt sehr gut; es jagt nach Mäusen, Ratten, Vögeln, Fröschen, Eidechsen und Fischen. Bei der Jagd macht ein Hermelin oft das "Männchen", um Ausschau zu halten. Wird eine Beute entdeckt, schleicht sich der Räuber heran, um die Beute anzuspringen und mit einem Nackenbiss zu töten. 
  
Nach der Paarung im Frühsommer kommt es beim Weibchen zu einer ungewöhnlich langen Keimruhe. Das befruchtete Ei nistet sich erst im März des folgenden Jahres ein. Nach einer Tragezeit von nur einem Monat kommen sechs bis neun Jungtiere zur Welt. Die winzigen Hermline sind zunächst blind und nur zwei bis drei Gramm schwer. Nach sechs Wochen werden sie von der Mutter entwöhnt. Die Weibchen sind bereits nach zwei bis drei Monaten geschlechtsreif, während es bei den Männchen bis zu einem Jahr dauern kann. 
  
Ein Hermelin wird in freier Wildbahn durchschnittlich nur zwei bis drei Jahre alt. Er wird oft von seinen Fressfeinden erbeutet. Dazu gehören Greifvögel, Eulen und Rotfüchse. In Gefangenschaft kann er jedoch bis zu sieben Jahre alt werden. Früher galt das Fell des Hermelins mit den eingenähten schwarzen Schwanzspitzen als Statussymbol. Diese Zeichnung findet sich in zahlreichen Wappen des frühen Mittelalters.

 
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