Besonderheiten |
Das
Wald-Bingelkraut ist eine zweihäusige Pflanze. Männliche und
weibliche Blüten finden sich auf verschiedenen Pflanzen (Foto oben
links: männliche Pflanze links, weibliche rechts). Die Bestäubung
der Blüten und die geschlechtliche Fortpflanzung erfolgt durch Insekten
und Wind. Die Samen in der Frucht können sich aber auch ohne Bestäubung
entwickeln. Eine vegetative Vermehrung durch Ausläufer der Erdsprossen
ist ebenfalls möglich. In diesen beiden Fällen findet eine ungeschlechtliche
Fortpflanzung statt.
Die Blüten und die
Blätter des Wald-Bingelkrautes riechen beim Zerreiben fischartig.
Dieser unangenehme Geruch wird durch die Amine Methylamin und Trimethylamin
ausgelöst, die sich vor allem in den Blüten befinden. Die Amine
und weitere enthaltene Stoffe wie Saponine wirken schwach giftig. In der
Volksmedizin diente die Droge früher als wirksames Abführmittel.
Wald-Bingelkraut war auch Bestandteil von Hexensalben. Man glaubte, dass
diese Salben den Hexen die nächtlichen Ausflüge ermöglichen.
Der Artname Mercurialis bezieht sich auf den Planeten Merkur. Das
Kraut färbt sich nach dem Trocknen metallisch blauschwarz. Dies ist
auf die Bildung des Farbstoffes Cyanohermidin zurückzuführen.
Daher diente die Färberpflanze
früher als Ersatz für Indigo.
Pflanze mit giftigen Bestandteilen |
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