Lein, Linum usitatissum
Leingewächse, Juni - August, 30 - 50 cm
Bild vergrößern!
Standort  Kulturpflanze in Gärten oder auf Feldern
Wirkstoffe  Ungesättigte Fettsäuren (Linolensäure, Linolsäure und Ölsäure), Eiweiße, Sterole, Triterpene, cyanogene Glycoside, Ballast- und Schleimstoffe
Droge  Leinsamen Lini semen
Merkmale
  Stängel im oberen Teil verzweigt; Blätter wechselständig, dreinervig, unbehaart; Blüten fünfzählig, himmelblau oder weißlich

Geschichte
Lein wurde schon in der Steinzeit als Öllein oder als Faserlein angebaut. Der Artname leitet sich vom lateinischen Wort linum (Faser) ab. Die Aussaat und die Ernte lässt sich auf altägyptischen Wandmalereien nachlesen. Das lufttrocknende Öl ist seit langem ein beliebtes Bindemittel für Pigmente. Die vier bis sechs Zentimeter langen Bastfasern des Stengels werden gekämmt und zu textilen Fasern verarbeitet, die außerordentlich reißfest sind.

Hildegard von Bingen empfiehlt Leinsamenpackungen zum Auflegen auf Brandwunden oder bei Seitenschmerzen. Für Sebastian Kneipp hat der Lein zur Schmerzstillung und zur Linderung von entzündlichen Erkrankungen im Verdauungsbereich große Bedeutung. In der Volksmedizin dient der Lein als Mittel gegen Blasenentzündungen, Husten und Furunkel. Das aus den Samen gewonnene Leinöl wirkt abführend und ist aufgrund seiner cholesterinsenkenden Wirkung heute ein wertvolles Speiseöl.

Heilwirkung
Die in den Samenschalen vorkommenden Schleimstoffe und die enthaltenen Ballaststoffe regen die Darmtätigkeit an und wirken so bei chronischer Verstopfung. Durch die kürzere Verweildauer des Stuhls im Darm wirken Leinsamen der Entstehung von Darmkrebs entgegen. Die Inhaltsstoffe wirken auch bei einer Magenschleimhautentzündung oder bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum günstig.

Anwendung
Die Samen werden ab September gesammelt und geschrotet. Die Tagesdosis beträgt bei einem Erwachsenen zwei bis drei mal ein Teelöffel pro Tag.

Herstellung von Leinöl

Copyright: Thomas Seilnacht