Kiebitz
Lateinisch: Vanellus vanellus
Englisch: Lapwing
Französisch: Vanneau huppé
Klasse: Vögel
Ordnung: Regenpfeiferartige
Familie: Regenpfeifer
Größe: bis 31 cm
Lebensraum: Wiesen, Felder, Moore
Das besondere Merkmal des Kiebitzes ist der auffällige Federschopf.
Weitere Merkmale wie das weiße Brustband, der schwarze Scheitel
und der metallisch grün schillernde Glanz der Oberseite
kennzeichnen das Männchen. Im Schlichtkleid sind die Farben an den
Flügeln und auch die Kontraste am Kopf weniger ausgeprägt, der
Federschopf ist etwas kürzer. Beim Weibchen ist der Federschopf
deutlich kürzer, es erscheint weniger farbig, der Scheitel ist
braun und am Kinn und Kehle sind mehr weiße Federn vorhanden. Bei
jungen Vögeln ist der Federschopf nur wenig ausgebildet, und die
gescheckte Oberseite enthält helle Federn. Im Flugbild fallen die
gerundeten Flügel und die typische schwarz-weiße Zeichnung
auf. Das laute „Kiewitt“ ist typisch und namensgebend für diesen
Regenpfeifer. Beim Balzflug vernimmt man auch ein Wummern, das durch
die Flügelschläge erzeugt wird.
Kiebitze brüten heute überwiegend auf den offenen
Grasflächen der Wiesen und Felder. Bei der Werbung um ein Weibchen
vollführt das Männchen einen Balzflug, in dem es wilde
Manöver vorführt und dabei jodelnde oder quietschende Laute
von sich gibt. So werden die Weibchen ins Revier gelockt.
Zum Balzritual gehört das Anlegen von mehreren Bodenmulden. Dabei
drückt das Männchen seinen Oberkörper an den Boden und
drückt mit kreisenden Bewegungen eine Vertiefung in das Gras. Diese
wird mit pflanzlichem Material ausgepolstert. Das Weibchen begutachtet
die Mulden, wählt eine aus und legt danach vier Eier hinein. Diese
werden von beiden Eltern abwechselnd bebrütet, und auch nach dem
Schlüpfen bewachen beide das Nest.
Kiebitze suchen Ihre Nahrung im feuchten Boden. Dort finden sie Spinnen,
Insektenlarven, Regenwürmer und Schnecken. Bei Frost kommen sie
nicht mehr an ihre Nahrung, dies kann lebensbedrohlich sein. Kiebitze
sind keine guten Langstreckenflieger, sie ziehen im Winter nur kurze
Strecken. Natürliche Feinde sind die Krähen, die meistens
erfolgreich vom Nest vertrieben werden. Bei einem Kolkraben haben die
Kiebitze allerdings keine Chancen. Die Brut ist durch das zu frühe
Mähen auf dem Ackerland bedroht, daher müssen
Kiebitzbestände gut überwacht werden. Die Habitate der
Feuchtwiesen, Sümpfe und Moore sind stark zurückgegangen. Auch
die Jagd setzt den Kiebitzen massiv zu. Die Hauptbrutgebiete liegen in
Frankreich und den Benelux-Ländern.
Bilder zum Kiebitz