Sofort nach der Befruchtung beginnt die  befruchtete Eizelle, die Zygote, sich zu teilen.  In der dritten Schwangerschaftswoche hat sich das befruchtete Ei tief in  die Gebärmutterschleimhaut eingenistet. Dabei entsteht die Plazenta,  der Mutterkuchen. Dieses Organ übernimmt den Blut- und Nährstoffaustausch  mit dem Embryo. Dabei ist der mütterliche und kindliche Blutkreislauf  getrennt. Die Trennung des Blutaustauschs wird Plazentaschranke genannt.  Allerdings können Giftstoffe wie Nicotin, Alkohol und Medikamente  die Plazentaschranke überwinden und den Embryo schädigen. Die  Nabelschnur entwickelt sich aus dem Bauchstiel  des Embryos und transportiert das Blut vom Embryo zur Plazenta. Sie ist  eineinhalb Zentimeter dick und kann bis zu einem Meter lang werden. Der Embryo liegt in  der Fruchtblase im Fruchtwasser und kann sich dort auch gut bewegen. Ab dem dritten Monat nennt man das  heranwachsende Wesen Fetus. Dann sind bereits  alle Organe des Menschen angelegt, die aber erst ab dem siebten Schwangerschaftsmonat  voll funktionsfähig sind. Am Ende der Schwangerschaft, im neunten  Monat, wiegt der Fetus im Durchschnitt 3,3 Kilogramm und ist größer  als 50 Zentimeter. 
      
    Die Geburt beginnt mit den Wehen,  einer Kontraktion der Gebärmutterschleimhaut, die durch Hormone ausgelöst  wird. Aus der Gebärmutter tritt der Schleimpfropf zusammen mit etwas  Blut aus und bald darauf öffnet sich der Gebärmuttermund. Unter dem Druck des Kindkopfes platzt die Fruchtblase und Fruchtwasser fließt  ab. Unter Mithilfe der Mutter durch Pressen gelangt das Kind durch den Geburtskanal  und wird geboren. Geburtshelfer binden die Nabelschnur ab und heben das  Kind  hoch. Durch das Abbinden wird das Kind veranlasst, seinen  ersten Atemzug zu machen. Danach wird die Nabelschnur eine Handbreit vom  Nabel abgeschnitten. 20 Minuten später löst sich die Plazenta  und wird durch eine Wehe als Nachgeburt ausgestoßen.