StartPflanzenFärberpflanzen

Färben mit Naturfarbstoffen
Es existieren einige wenige Naturfarbstoffe, die auch direkt in wässriger Lösung färben, ohne dass dafür ein Vorbehandlung notwendig wäre. In der Praxis wird das Textilmaterial jedoch meistens vorbehandelt.

Beizenfarbstoffe

Damit dieser Typ der Farbstoffe dauerhaft auf den Textilgeweben haftet, müssen die Stoffe vor dem eigentlichen Färben vorgebeizt werden. Beizmittel wie Alaun machen die Stofffaser beim Beizen erst aufnahmefähig für Farbstoffe. Hierbei werden die Textilien in eine heiße Alaun-, Weinstein- oder Zinn(II)-chloridlösung getaucht.

Bild vergrößern!

Das Beizen von Wolle vor dem Färben


Zum Färben werden bestimmte Pflanzenteile zunächst gesammelt, getrocknet und zerkleinert. Dann kocht man sie in einem Topf mit Wasser, wobei sich die Farbstoffe im Wasser lösen. Nun filtriert man ab und erhält einen Farbstoffextrakt, in den die vorgebeizten Textilien hineingetaucht werden. Je nach verwendetem Beizmittel ergeben sich verschiedene Farbtönungen.


Bild vergrößern!

Wolle, mit Alaun vorgebeizt und mit Krapp gefärbt  
   

Küpenfarbstoffe 
  
Indigopflanzen wie der echte Indigo oder der Färberwaid enthalten in ihrem Saft einen gelben, wasserlöslichen Farbstoff, der durch Gärung mit Hilfe von Urin in Bodengruben zu einem wasserunlöslichen, blauen Farbstoff umgewandelt werden kann. Beim Eintrocknen der Gruben enthält man eine feste blaue Masse, die zu Blöcken für Handel und Transport verarbeitet wird.

 Bild vergrößern!
Indigo aus Indien in Blockform


Zum Färben werden die Indigoblöcke pulverisiert und mit einem sogenannten Verküpungsmittel wieder in die ursprüngliche wasserlösliche und gelbe Form gebracht. In die so hergestellte Küpe werden die Textilstücke getaucht, die sich vorerst knallgelb färben. An der Luft wandelt sich der gelbe Farbstoff auf den Textilstücken dann schließlich wieder zum blauen Indigo um. Auf diese Art und Weise werden noch heute die Jeans gefärbt, sofern noch echter, pflanzlicher Indigo verwendet wird.


Bild vergrößern!

Die in der Küpe gefärbten Textilstücke färben sich gelb,

sie erhalten erst an der Luft ihre indigoblaue Farbe.


   
Copyright: T. Seilnacht