Der Deutsche Schäferhund
ist eine muskulöse Hunderasse, die ausgeglichen, selbstsicher und
lernwillig ist. Das Schutzverhalten ist stark ausgeprägt. Der Hund
braucht eine konsequente Erziehung und benötigt viel Auslauf und
Zuwendung. Das Fell ist schwarz mit rotbraunen, gelben oder hellgrauen
Zeichnungen. Typisch sind auch die schwarze Nase und die stehenden
Ohren.
Der Mensch kann sich durch Schwitzen vor
einer zu starken Erwärmung des Körpers
schützen. Im Gegensatz dazu besitzt der
Schäferhund nur wenige
Schweißdrüsen.
Er lässt stattdessen seine Zunge aus
dem Maul heraushängen. Beim Hecheln verdunstet
Feuchtigkeit aus dem Speichel. So hält er die Körpertemperatur
bei 37 bis 38 °C konstant. Das Fell mit Unterwolle
und Deckhaar schützt ihn vor Unterkühlung im Winter.
Der Geruchsinn ist hervorragend ausgebildet. Die Riechschleimhaut in der Nase ist 20 Mal größer als beim Mensch. Der Schäferhund besitzt 230 Millionen Riechzellen, der Mensch nur etwa 30 Millionen. Dadurch kann der Hund Wild- oder Menschenspuren verfolgen, verschüttete Lawinenopfer unter einer meterdicken Schneedecke aufspüren oder Drogen und Sprengstoff erschnüffeln, selbst wenn diese in eine Blechdose eingeschweißt sind. Lernt der Schäferhund jemanden kennen, wird der Fremde zuerst beschnüffelt, bei Hunden meist der Analbereich. Auffällige Stellen im Freien werden mit einem Urinstrahl markiert, was eine soziale Kontaktaufnahme mit anderen Hunden bedeutet, auch wenn es nur der Reviermarkierung dient. Der Geruchssinn und das ebenfalls hervorragend ausgeprägte Gehör ermöglichen die Orientierung in der Umwelt. Der Schäferhund ist ein ausgezeichneter Wach- oder Hütehund. Die Polizei setzt ihn gerne als Diensthund ein. Das Sehvermögen des Schäferhundes ist nicht so gut wie beim Menschen ausgeprägt. Der Hund reagiert vor allem auf Bewegungen und weniger auf Farben. Daher ist er auf deutliche Handzeichen oder Lautäußerungen angewiesen. Der Schäferhund besitzt wie alle
Hunde ein Raubtiergebiss. Die langen Eckzähne
dienen als Fangzähne zum Ergreifen und
Töten der Beute. Die Backenzähne sind zu Reißzähnen umgebildet, die mit ihren scharfen Schneiden wie Scheren wirken und das
Abreißen von Fleisch, oder das Benagen von Knochen ermöglichen.
Alle Hunde haben im Milchgebiss 28 Zähne, im erwachsenen Gebiss 42
Zähne.
Wie alle Wirbeltiere besitzt der Schäferhund
eine Wirbelsäule und einen knöchernen Schädel. Die Halswirbelsäule ist
schlank und gut beweglich, was schnelle Kopfdrehungen ermöglicht.
Im Mittelteil der Wirbelsäule des Vierbeiners sind die Wirbel mit
den Rippen verbunden. Dadurch werden die inneren
Organe geschützt. Im Gegensatz zum menschlichen Skelett besitzt das
Hundeskelett kein Schlüsselbein. Dies ermöglicht eine schnelle
Fortbewegung mit Hilfe der Vorderbeine. Das Beinskelett ist hoch und kräftig.
Beim Laufen tritt der Hund als Zehengänger nur mit den vier Zehen auf. Diese sind mit stumpfen Krallen besetzt. Die Zehenballen werden durch eine dicke Hornhaut geschützt.
Hunde sind wie die Katzen Zehengänger.
Im Trittsiegel sind beim Hund die Krallen
sichtbar. Neben den Krallenabdrücken und den Sohlenballen erkennt
man den Abdruck der vier
Zehen. Die Vorderpfote hat fünf Zehen, die erste
ist im Trittsiegel nicht sichtbar. Die Hinterpfote ist je nach Rasse mit
vier oder eher selten mit fünf Zehen besetzt. Die Spur ähnelt
dem Fuchs, das Trittsiegel ist beim Schäferhund aber deutlich breiter.
Die Wirbelsäule setzt sich fort im
Schwanz, der auch als Rute bezeichnet wird.
Sie ist ein wichtiges Verständigungsmittel des Hundes und dient zum
Zeigen von Gefühlen. Eine hochgereckte Rute zeigt Selbstbewusstsein,
während eine eingekniffene Rute Angst und Unsicherheit verdeutlicht.
Ein wedelnder Schwanz kennzeichnet den freundlichen, neugierigen Hund.
Der Schäferhund kommuniziert nicht
nur mit der Rute, sondern auch mit seinem Gesichtsausdruck, seinem ganzen
Körper und mit Lautäußerungen. Sind die Ohren aufgestellt,
ist der Hund aufmerksam, werden sie zur Seite gedreht oder gar zurückgelegt,
ist mit einem Angriff zu rechnen. Ist der Gesichtsausdruck entspannt, dann
ist der Hund freundlich gestimmt. Ein gleichmäßiges Bellen bedeutet Begrüßung, mischt sich ein Knurren darunter, dann ist es als Warnung zu verstehen. Heulen kann Trauer bedeuten oder aber auch das Wahrnehmen einer läufigen
Hündin. Manchmal knurrt der Schäferhund auch im Schlaf, was darauf
hinweist, dass er träumt. Große Zuneigung wird durch Anspringen,
Lecken, Anstupsen oder durch das Legen der Pfote auf das Knie gezeigt.
Das Halten eines Hundes erfordert einige Vorüberlegungen. So braucht ein Schäferhund viel Bewegung und Beschäftigung. Er darf nicht mehr als vier bis fünf Stunden pro Tag alleine sein und muss mindestens dreimal täglich eine halbe Stunde ausgeführt werden. Ganz entscheidend ist auch der Umgang des jungen Welpen mit dem Menschen. In der Prägungsphase lernt der junge Hund, mit dem Menschen umzugehen. Er lernt Kinder kennen und macht im Idealfall die Erfahrung, dass Menschen freundlich und vertrauensvoll sind. In dieser Phase lebt der Welpe noch bei der Mutter und seinen Geschwistern. Beim Kauf eines Schäferhundes ist daher auch der richtige Züchter von Bedeutung. Ab der 13. Woche wird beim Hund, der ja vom Wolf abstammt, die Rangordnung festgelegt. Der Hundebesitzer muss durch Übungen dem Hund klar machen, wer der „Herr im Hause“ ist. Nach einem halben Jahr wird die Bindung des Hundes an sein neues Haus und sein Herrchen fester. Gleichzeitig fordert er aber auch die Autorität des Besitzers heraus. Der Hund muss lernen, auf Befehl des Herrchens still zu sitzen oder ruhig neben ihm her zu laufen, ohne fremde Menschen oder Hunde anzufallen. Er sollte Befehle kennen und beachten wie „Komm!“, „Sitz!“, „Bei Fuß!“ oder „Pfui!“. Tut der Hund das, was er machen soll, wird er vom Halter mit Lob bedacht. Ist das Gegenteil der Fall, wird er bestraft. Damit sind keinesfalls Schläge gemeint – diese würden den Hund verderben – sondern deutliche Signale wie das Abbrechen des Spiels, dem Schlagen mit der Leine auf den Boden oder im Extremfall dem kurzen Schütteln des Nackenfells. Die Leine dient anfangs als Dressurinstrument. Im Stöckchenspiel lernt der Hund zu apportieren, dabei bringt er die vermeintliche Beute zum Herrchen zurück. Ein Hund braucht auch angemessene Nahrung
und Pflege. Er sollte jedoch nicht überernährt werden. Sein Fell
muss regelmäßig gebürstet und gewaschen werden. Der regelmäßige
Gang zum Tierarzt ist unumgänglich. Beachtet man diese Regeln, wird man einen treuen Gefährten an seiner Seite haben.
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