Die Alpenbraunelle ist deutlich größer als die
Heckenbraunelle. Die Flanken und der Bauch sind rostbraun gemustert, die Kehle weist ein schwarz-weißes Sprenkelmuster auf, der Schnabel ist am Ansatz gelb. Die weißen Flügelbinden sind nicht immer sichtbar. Das Männchen veranstaltet einen Singflug, es singt ein melodisches "Drü-drü" oder ruft "Tschirüp".
Typische Singvögel der Alpen:
Alpenbirkenzeisig - Tannenhäher - Ringdrossel - Fichtenkreuzschnabel
Alpenkrähe - Alpendohle - Steinschmätzer - Schneesperling
Bergpieper - Alpenbraunelle - Berglaubsänger - Alpenmeise
Alpenbraunellen leben im Gebirge oberhalb der Baumgrenze. Sie gehen bei der Schneeschmelze auf Höhen von bis zu 3000 Metern. Man sieht sie auf der Grasnarbe bei Felsabbrüchen, auf alpinen Wiesen oder Steinhalden, oft auch in der Nähe von Bergstationen oder Hütten. Der Vogel zeigt bei der Nahrungssuche große Geschicklichkeit. Er pickt in kürzester Zeit am Grasboden oder zwischen Felsritzen eine große Zahl an Insekten oder Spinnen auf. Im Winter werden auch Samen gefressen. Alpenbraunellen leben ausgesprochen polygam. Dabei bilden sich Gruppen aus bis zu sechs Männchen und fünf Weibchen. Das vorherrschende Männchen versucht, sich so oft wie möglich mit möglichst vielen Weibchen zu paaren. Ungewöhnlich ist auch, dass die Weibchen gelegentlich singen, um ein Männchen zu betören. Das Nest befindet sich an einem gut gesicherten Felsabhang und wird aus Gras, Halmen und Moos gebaut. Der Nestbau und das Brüten wird von den Weibchen übernommen, die Männchen suchen dafür nach Nahrung. Den Winter verbringen die Alpenbraunellen in tieferen Lagen oder in der Nähe von Berghütten.