Wiesen-Salbei  Symmetrische Blüte
Salvia pratensis L.
April bis August, 30 bis 60 cm
Lippenblütler  Lamiaceae

Standort 

Liebt nährstoffreiche, eher trockene Böden und viel Sonne; Weg- und Straßenränder, Wiesen, Bahndämme.

Lebensdauer
Ausdauernde Pflanze.

Verwechslung
Echter Salbei (Stängel am Grund stärker verholzt, immergrüne, runzlige Blätter); andere Salbei-Arten in den Gärten
Wiesen-SalbeiLupeMehrere Blüten von der Seite.
Wiesen-SalbeiLupeBlütenstände und Blätter.
Merkmale
Besonderheiten
Verwendung
Verbreitung
Artenvergleich
Fotogalerie
Beschreibung
Merkmale

Der Wiesen-Salbei hat einen aufrecht stehenden, vierkantigen Stängel, der auch verzweigt ist. Stängel und Blätter sind borstig behaart. Die grundständigen Blätter sind gestielt, am Stängel sitzen mehrere, gegenständig sitzende Blattpaare. Die Blätter riechen beim Zerreiben würzig. Die zu einem Kelch verwachsenen, rötlichen Kelchblätter und auch die violettblauen Kronblätter sind drüsig behaart. Die einzelnen Lippenblüten bilden jeweils einen scheinquirligen Blütenstand. Die Lippenblüten sind mit einer sichelförmigen Oberlippe versehen, die einen Helm bildet. Darin versteckt sind zwei lange, lilafarbene Staubblätter, die aus ihren Staubbeuteln einen gelben Pollen auswerfen. Der violette Griffel zeigt aus dem Helm, er endet in zwei Narbenlappen. Bei älteren Blüten zeigen sich auch die Staubblätter. Es entsteht eine Spaltfrucht mit Nüsschen, die in vier Klausen zerfällt.


Besonderheiten

Der Wiesen-Salbei hat eine Pfahlwurzel, die bis zu einem Meter tief in den Boden reicht. Der Nektar ist bei Honigbienen begehrt: Diese lösen beim Besuch der Blüten einen Klappmechanismus aus und gelangen so an die Nektardrüse. Die Staubblätter sind mit den Blütenkronblättern so verwachsen, dass der Klappmechanismus funktioniert. Die Früchte haften in Tierfellen, sie werden auch durch den Wind und durch Regen verbreitet.

Klappmechanismus als GrafikFilm zum Bestäubungsmechanismus


Verwendung

Gelegentlich wird der Wiesen-Salbei wie der Echte Salbei als Gewürzpflanze eingesetzt. Der Geschmack ist allerdings nicht so intensiv. Die jungen Blätter eignen sich als Salat-Zusatz, die Blüten als essbare Dekoration. Die Salbei-Art ist eine beliebte Zierpflanze in Gärten oder in Straßen-Kreiseln.


Verbreitung und Gefährdung

Die Pflanze ist in ihrem Bestand nicht gefährdet. Sie ist sehr ausdauernd und wächst im Gebirge bis weit über 1000 Höhenmeter.


Vergleich mit anderen Arten

Die Blüten von anderen Salbei-Arten in den Gärten zeigen ähnliche Formen und Farben. Echter Salbei hat einen am Grund deutlich verholzten Stängel, sowie immergrüne, große, runzlige Blätter und eher rotviolette Blüten.



Fotos

Bild vergrößern! ZoomWiesen-Salbei: Große Gruppe mit mehreren Pflanzen.
Bild vergrößern! ZoomGrundständige Blätter des Wiesen-Salbeis.
Bild vergrößern! ZoomVerzweigte Stängel mit scheinquirligen Blütenständen.
Bild vergrößern! ZoomLippenblüte mit Staubblättern und Griffel mit Narbe.
Bild vergrößern! ZoomKelchblätter an einer aufgehenden Blütenknospe.
Bild vergrößern! ZoomDie Kelchblätter sind mit Drüsenhaaren besetzt.
Bild vergrößern! ZoomGriffel mit zwei Narbenlappen am Ende.
Bild vergrößern! ZoomZwei Staubblätter mit Staubbeuteln und Pollen.
Bild vergrößern! ZoomEin Staubbeutel mit gelbem Pollen.
Bild vergrößern! ZoomStarke Vergrößerung des Staubbeutels mit Pollen.
Bild vergrößern! ZoomDer Pollen des Wiesen-Salbeis ist leuchtend gelb.
Bild vergrößern! ZoomStaubblätter im mittleren Bereich mit angehaftetem Pollen.
Bild vergrößern! ZoomStängelquerschnitt: Der vierkantige Stängel ist innen hohl.
Bild vergrößern! ZoomSegmentierte Haare auf der Stängeloberfläche.
Bild vergrößern! ZoomWiesen-Salbei: Spaltfrüchte mit vier Nüsschen.
Bild vergrößern! ZoomDiese Nüsschen sind aus der Spaltfrucht herausgefallen.
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